Ein langer Flug liegt hinter dir, das neue Ziel ist erreicht – doch statt voller Energie auf Entdeckungstour zu gehen, kämpfst du mit Müdigkeit, Schlaflosigkeit oder Konzentrationsproblemen? Willkommen im Jetlag.
Die gute Nachricht: Du bist dem nicht hilflos ausgeliefert. Mit gezielten Strategien kannst du deinem Körper helfen, sich schneller an die neue Zeitzone anzupassen. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du mit Licht, Ernährung, Bewegung und Schlafroutinen bewusst gegen Jetlag arbeitest.
Unsere innere Uhr wird maßgeblich durch Licht beeinflusst. Tageslicht ist das stärkste Signal, um dem Körper zu zeigen, wann Tag und wann Nacht ist.
Bei Reisen nach Osten (z. B. Europa → Asien):
– Frühmorgens möglichst viel Tageslicht tanken
– Sonnenbrille am Nachmittag, um das Abendgefühl früher einzuleiten
Bei Reisen nach Westen (z. B. Europa → USA):
– Helles Licht am Abend verlängert die Wachphase
– Morgens grelles Licht meiden, um das Aufwachen zu verzögern
Wenn kein Sonnenlicht verfügbar ist, kann eine Tageslichtlampe unterstützen.
Auch das Essverhalten beeinflusst den Schlaf-Wach-Rhythmus. Entscheidend ist, sich möglichst schnell dem Essensrhythmus des Zielortes anzupassen.
– Möglichst zu lokalen Essenszeiten essen, auch wenn der Hunger fehlt
– Schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen vermeiden
– Kohlenhydrate am Abend können das Einschlafen erleichtern
– Koffein mindestens sechs Stunden vor der geplanten Schlafenszeit meiden
Leichte, eiweißreiche Snacks am Morgen können dagegen helfen, wach zu bleiben.
Körperliche Aktivität hilft, die innere Uhr zu stabilisieren und den Kreislauf anzuregen. Auch hier gilt: richtiges Timing ist entscheidend.
– Morgendlicher Spaziergang bei Reisen Richtung Osten
– Leichte Bewegung am späten Nachmittag bei Reisen Richtung Westen
– Kein intensives Training direkt vor dem Schlafengehen
Schon 20 Minuten moderate Bewegung im Tageslicht können die Umstellung unterstützen.
Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist das Zentrum des Jetlag-Problems – und auch der Schlüssel zur Lösung.
Vor der Reise:
– Schlafenszeit einige Tage vorher schrittweise anpassen
– Ausgeruht in den Flug starten, kein Schlafmangel aufbauen
Während des Flugs:
– Nur schlafen, wenn es am Zielort Nacht ist
– Mit Schlafmaske, Ohrstöpseln und Nackenkissen für Ruhe sorgen
Am Zielort:
– Tagsüber wenn möglich wach bleiben
– Wenn nötig, kurzer Powernap (max. 20 Minuten)
– Konsequente Schlafenszeit einhalten, auch wenn du abends nicht müde bist
Bei stärkeren Beschwerden kann ein Melatoninpräparat (in Absprache mit Arzt oder Ärztin) den Übergang erleichtern.
Wer gut vorbereitet reist und nach Ankunft bewusst Licht, Bewegung, Ernährung und Schlaf einsetzt, kann die Auswirkungen von Jetlag deutlich abmildern. Besonders bei kurzen Aufenthalten oder häufigem Fliegen kann das den Unterschied machen zwischen einem müden Kampf durch den Tag und einem energiereichen Start ins neue Ziel.