Der Kampf gegen die Konzerne in 2021

Der Staat schafft Gesetze zugunsten von Verbrauchern, deren Durchsetzung er Technologie-Firmen wie Captain Frank überlässt ... Diese Logik mag für den/die ein oder andere:n fragwürdig erscheinen. Ist sie vielleicht auch. Da der Staat jedoch die Digitalisierung nicht (in der Schnelligkeit und in der Form) selber einsetzen kann oder will, springen hier die LegalTechs ein. Die Vorteile für den Verbraucher stellen sich insbesondere bei kleinen Streitwerten hervor, bei denen sich der Gang zum Anwalt nicht lohnen würde.

Fest steht: Konzerne, die Verbraucherrechte verletzen, werden sich nicht von alleine an die geschädigten Verbraucher:innen wenden um den angerichteten Schaden zu kompensieren. Wird der Verbraucher also nicht aktiv, so wird das Unternehmen auch nichts zahlen. Es fehlt schlicht und einfach der Anreiz, sich an das Gesetz zu halten.
Für den Verbraucher jedoch bedeutete "aktiv" werden und sich gegen ein Unternehmen zu wenden oft ein hohes Kostenrisiko, Zeitaufwand und häufig ein emotional belastender Rechtsstreit. Das Beispiel der 50€, die das Fitnessstudio zu viel abgezogen hat und die der Verbraucher zurückfordert, macht das deutlich. In diesem Fall mit Anwalt vors Gericht zu ziehen kann laut Rechtsanwaltsgebührengesetz nämlich Kosten von 470€ bedeuten. Das wenige dieses Risiko eingehen werden ist selbsterklärend.

Dies ist die Lücke, in die LegalTech Angebote stoßen. Verbraucherportale wie Captain Frank oder conny.de setzen mit wenig Aufwand die Rechte der Verbraucher:innen effektiv und auf Erfolgsbasis durch. Das bedeutet, dass der Verbraucher nur im Erfolgsfall ein Provision zahlt.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

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